„Leitbild“ klingt altmodisch, irgendwie nach „Leibesertüchtigung“ oder „Fernsprecher“. Aber Leitbilder sind aktueller denn je. Denn der gesellschaftliche Wandel fordert uns alle heraus, Positionen von heute für morgen zu überdenken.
Das kulturhistorische Museum August Kestner in Hannover beschließt in einem Leitbildprozess, künftig nicht nur die Dinge selbst, sondern deren Bedeutung in den Mittelpunkt der musealen Auseinandersetzung zu stellen.
Wir gestalten die zugehörige Broschüre und visualisieren den Gedanken dieser Bedeutungsverschiebung: Auf jeder Doppelseite bringen wir zwei Museumsobjekte aus Vergangenheit und Gegenwart mit einem alltäglichen Begriff zusammen. Vergangenes verschmilzt mit Gegenwärtigem, mal irritierend, mal inspirierend.
Die menschengemachten Dinge verändern sich, ...
aber ihre Verwendung bleibt.
„Das Zurückliegende dient ... als Quelle für das Verständnis unserer heutigen Kulturen.“: Eine Verbindung lässt sich vom Muschelgeld bis zum Bitcoin ziehen.
Was früher ein Profilbild war, nämlich der seitliche Blick auf das Gesicht, unterliegt heute keiner perspektivischen Vorgabe mehr. Social Media macht es möglich.
Das Museum legt großen Wert auf seine zielgruppengerechten Angebote. Denn alle haben andere Vorlieben und leben ihren eigenen „Lifestyle“.
Das Museum setzt sich Werte, die eine ungewöhnliche Herangehensweise an seine Themen versprechen:
Die Diagonale steht für diesen ungewöhnlichen Umgang.
Er zielt auf eine existenzielle Erfahrung, die das Museum August Kestner seinen Besuchern ermöglicht:
Menschen erfassen Inhalte nicht nur durch Worte, sondern auch durch Blicke. Ein Leitbild kann seine Wirkung deshalb besser entfalten, wenn dessen Ideen angemessen visualisiert werden. Ein erhöhter Aufwand für die visuelle Gestaltung des Leitbildes befördert aber nicht nur dessen Verständnis, sondern unterstreicht auch die Wertschätzung, die es im Haus genießt.